Liebe Netzwerkmitglieder,
die meisten von euch haben bereits vernommen, dass am kommenden Samstag 14.10. (15:00 Uhr, Rathaus) eine Tanzdemo aus der Subkultur-Szene heraus organisiert wird. Dies sind die wesentlichen Forderungen:
- mehr Flächen für Freie Open Airs (bisher gibt es 3 verschiedene im Rahmen eines Modellprojektes, maximal 200 Personen, maximal bis 22 Uhr)
- idealerweise soll davon eine Fläche mit Mitteln der Stadt komplett mit Strom, Wasser und Toiletten erschlossen werden,
- weiterhin einen einfachen, gut ausgestatteten Fördertopf für nichtkommerzielle Kultur (Hier wird auf unser NFK-Förderprogramm aus dem Sommer rekurriert)
- die dauerhafte Unterstützung der nichtkommerziellen Freiräume &
insgesamt eine stärkere Ermöglichungskultur in den Behörden,
Das meiste davon möchte man sofort bejahen und steht auch in ähnlicher Weise in der Kulturstrategie 2030 beschrieben, weswegen wir uns dem als NFK e.V. anschließen könnten. Und natürlich freut uns die positive Wahrnehmung unseres mühsam erkämpften Förderprogramms, welches auch unterjährig und kurzfristige Kulturförderungen möglich machte.
Die Forderung jedoch nach einer neuen und voll erschlossenen Veranstaltungsfläche, finanziert aus dem Kulturetat der Stadt, passt nach intensiver Abwägung des Vereinsvorstands nicht in die Zeit, in der bestehende Kulturzentren unter steigenden Kosten leiden und sich gleichzeitig die Publikumszahlen reduzieren, weil sich einige das Ausgehen zweimal überlegen müssen. Das trifft viele Kulturschaffende, jede und jeden ein bisschen anders, abhängig vom Finanzierungsmodell. Manch ein Club bangt derzeit um seine Existenz, manch ein soziokulturelles Zentrum um die nötige Erhöhung der städtischen Förderung. Daher entschied der Vorstand nach einem 1-stündigem Austausch, in dem mehrere Perspektiven zu Wort kamen, dass der NFK e.V. nicht Unterzeichner dieser Forderungen der Tanzdemo wird.
Den Diskurs über Kulturfinanzierung und wie es um jede und jeden so gestellt ist, möchten wir gerne weiterhin mit euch führen und werden in Kürze dazu einladen. Die Anfrage der Demo-Initiatoren erreichte uns aber erst kürzlich, sodass keine Zeit mehr für einen breiteren Diskurs vor der Demo war. Der Ton und der thematische Schwerpunkt der Demo waren da auch schon gesetzt.
Gleichwohl sieht sich der NFK e.V. selbstverständlich auch als Unterstützer der ganz freien Kulturszene. Das zeigt sich nicht zuletzt an dem angeschafften Veranstaltungsequipment. Darum freuen wir uns, dass unser Angebot angenommen wurde den Demozug entlang des einLADEN laufen zu lassen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. In dem Maße, wie das die Regeln einer Tanzdemo zulassen 😉
Dialog scheint uns auch deswegen nötig, weil der kurze Volksstimme-Artikel vom 12.10. im Lokalteil den Anschein erweckt, als würde der Fördertopf für freie Kulturprojekte gekürzt. Wir freuen uns sagen zu können, dass das nicht richtig ist. Andernfalls hätte es sofort einen Demoaufruf von unserer Seite gegeben.
Unsere Vereinsvorsitzende Jacqueline Brösicke und Geschäfstführer Philipp Schmidt werden am Samstag vor Ort am einLADEN sein und stehen für Austausch mit den Demonstrierenden bereit.
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